Hallo, Reinhold,

Initiativen solcher Art finde ich jedenfalls gut, denn sie führt zu Wachstum an Geist (Du weißt, wie ich ihn definiere), Erfahrung schaut dabei immer heraus...
Jedoch: So gerne ich mich daran beteiligen möchte, so unmöglich ist es mir, beständig Kontakt zu halten. Wenn ich schreibe, dann tauche ich weg und bin oft länger als 12 Monate für niemanden mehr zu sprechen. Deine Nachricht trifft mich eben beim Renovieren meiner Kellerräume, und das derzeitige Manuskript ruht für ein paar Tage, aber dann ist wieder "Pause".

OK, ich dachte, dies mitzuteilen, ist besser als keine Antwort, doch es kommt noch 'was anderes dazu: Ich glaube, nur wenig Menschen nehmen es mit dem Begriff "Wahrheit" so ernst wie ich, und doch: Ich habe den Weg, um damit klar zu kommen, schon seit langer Zeit gefunden. Das Problem ist nur, die betreffenden Zusammenhänge auch so zu formulieren, daß sie mit der Alltagssprache ihr Publikum erreichen (nicht wie M. Heidegger, der seinen eigenen Sprachkosmos entwickelte... und da fallen einem gleich noch ein paar Beispiele ein, interessanterweise von Leuten, die in der Soziologie "zuhause" sind und ihre "Kosmen" dann "systemtheoretisch" begreifen und erläutern... Ich möchte zu jenen nicht gehören, denn das wäre schlimmer als der eventuelle Frust, mein Publikum nicht erreicht zu haben...). Doch nur zu Dir gesagt:
Wahrheit ist etwas, was der menschliche Intellekt - gelegentlich kreativ - selbst konstruiert. Du mußt bedenken, daß das Gehirn von nur einer einzigen (physikalischen) Signalart bedient wird, egal über welche Sensoren die Signale hereinkommen; und was immer nun daraus an Begriffen (evolutiv / phylogenetisch gesehen) entstanden ist, kann nur Aggregate von Interpretationen von Signalen referenzieren. Doch was sagen wir, wenn wir "Wahrheit" beschreiben ? Das ist ganz ähnlich wie auch mit dem Begriff "Zeit": Ein von Menschen gemachter Begriff, der nur die Beziehung "Mensch / Rhythmus" beschreibt, objektiv gesehen also nichts anderes als die (raumimplikative) Abstandsrelation zwischen Ereignissen; Einstein kämpfte um dieses Verständnis, wohingegen für Newton die "Zeit" noch eine Konstante war.... und
wie viele Wahrheiten gibt es noch ? ...

Aber - wie gesagt - ich wünsche allen, die sich ernsthaft um Erkenntnis mühen, alles Gute und viel Erfolg.

Freundliche Grüße !
Dominikus Forcht
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